Artur und Irmgard Girolstein

Artur Girolstein wurde am 20. November 1920 in Mülheim/Ruhr geboren. 1927 kam er durch den Dienst seines Vaters, Pfarrer Karl Girolstein, nach Lüttringhausen. Nach Abschluss der ersten Schuljahre an der damals noch Evangelischen Grundschule Eisernstein besuchte er bis zum Abitur 1939 das Röntgen-Gymnasium in Lennep. Nach knapp halbjähriger Zeit als Arbeitsdienstmann und dreimonatiger Zeit als Pioniersoldat war Artur Girolstein von Dezember 1939 bis April 1945 Luftnachrichten- und Fliegersoldat. Bis August 1945 war er in Kriegsgefangenschaft in Husum, doch gleich zum Wintersemester 1945/46 nahm er sein Studium an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal auf. Studiensemester an den Universitäten Bonn und Göttingen schlossen sich bis zur 1. Theologischen Prüfung in Düsseldorf im Herbst 1950 an. Bis März 1953 folgten für das Vikariat die Stationen Beyenburg, Opladen und Malmö/Schweden. Während der Malmöer Zeit feierten Artur und Irmgard Girolstein, geborene Hasenburg, in Hückeswagen am 18. Juli 1952 ihre Eheschließung. Gemeinsamer Lebensmittelpunkt wurde die Deutsche Evangelische Gemeinde in Malmö. Dort feierte Artur Girolstein am 14. Juni 1953 seine Ordination und bekam nach einer Zeit als Pfarrverweser zum 1. Januar 1954 die dortige Pfarrstelle übertragen.

Zum 1. April 1963 kehrte Artur Girolstein in seine Heimat zurück, um in der kurz zuvor neu gegründeten Kirchengemeinde Bergisch Born die Pfarrstelle zu übernehmen. Ein Satz aus der Predigt des Einführungsgottesdienst am 7. April 1963 mag dabei in besonderer Weise Artur Girolsteins Selbstverständnis als Pfarrer und Christ charakterisieren: „Unter der Gnade Jesu Christi stehen wir, von der Liebe Gottes leben wir und durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes wachsen wir.“

Nach gut 22jährigem Dienst und Leben in der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Born verabschiedete sich Artur Girolstein am 1. Advent 1985 in den Ruhestand und zog mit seiner Frau in die Nachbarschaft nach Lennep. Superintendent Pfarrer Werner Lauff würdigte seinen Amtsbruder damals als einen Mann, der die Gemeinde stets in Gedanken und Gebet begleitet habe.

 

Darüber hinaus wirkte Artur Girolstein auch auf übergemeindlicher Ebene und engagierte sich als Synodalbeauftragter für die Männer- und Sozialarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Lennep sowie als Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im sogenannten Ruhestand schlug Artur Girolsteins Herz dann im Besonderen für die Lenneper Waldkirche und deren Förderverein.

Artur Girolstein starb am 10. Januar 2009 in seinem 89. Lebensjahr.

Irmgard Girolstein wurde am 19. April 1929 geboren. Auch ihr Vater war, wie ihr späterer Ehemann, Pfarrer, so dass praktisch ihr ganzes Leben eng mit den jeweiligen Gemeinden verbunden war. Als Ehefrau des Gemeindepfarrers arbeitete sie stets intensiv mit, zum Beispiel im Bereich der Frauenarbeit. Bis kurze Zeit vor ihrem Tod war Irmgard Girolstein Mitglied im Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep. Wie ihr Mann gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins Waldkirche e.V., dem sie bis zu ihrem Tod eng verbunden war. Irmgard Girolstein starb am 28. April 2020.

Die Eheleute Girolstein vermachten ihr Einfamilienhaus zu gleichen Teilen den drei Kirchengemeinden, denen sie zu Lebzeiten besonders verbunden waren: der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Malmö, der Evangelischen Kirchengemeinde in Bergisch Born und der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep. Im Sinne der Eheleute Girolstein hat das Presbyterium beschlossen, die Hälfte des Betrages dem Förderverein Waldkirche zur Verfügung zu stellen, die andere Hälfte soll für die Orgel der Stadtkirche verwendet werden.

Quelle: Archiv des Evangelischen Kirchenkreises Lennep