Ernst Stein
Friedrich Wilhelm Ernst Stein wurde am 2. April 1850 in Hämmern, zwischen Hückeswagen und Wipperfürth an der Wupper gelegen, geboren. 1880 kam er nach einer Ausbildung zu Schlosser und Monteur als Schlossermeister nach Dahlerau zur Firma Wülfing & Sohn und blieb auch da. Er wurde Betriebsleiter und war als solcher unter anderem verantwortlich für die Erweiterung der Firma durch An- und Umbauten und die Mechanisierung der Tuchherstellung. Zu Beginn der 1890er Jahre wurde z.B. ein Kesselhaus gebaut, um eine Dampfmaschine zu betreiben, welche über dicke Endlosseile eine Welle antrieb, von der aus über Transmissionsriemen nunmehr die mechanisierten Webstühle betrieben wurden. Diese Dampfmaschine ist noch heute im Wülfing-Museum zu besichtigen.
Ernst Stein war auch verantwortlich für den Auf- und Ausbau der Elektrizität im Werk. Bei www.wupperindustrie.de ist zum Beispiel zu lesen: „Albert Schmidt unternahm mit Ernst Stein sen. aus Dahlerau und dem Oberingenieur Leonhard der Fa. Escher-Wyss im Dezember 1898 eine Studienreise zum Elektrizitätswerk Rheinfelden und anderen Wasserkraftanlagen in der Schweiz.“
Der in Dahlerau durch Wasserkraft erzeugte Strom versorgte nicht nur das Wülfing-Werk, sondern über das weitere Wülfing-Elektrizitätswerk Dahlerau-Schlenke noch einen großen Teil der umliegenden Gegend. 1907 wurde Ernst Stein sen. Mitdirektor der RWE in Lennep. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich in der evangelischen Kirchengemeinde, beispielsweise setzte er sich sehr für den Bau der Kirche in Dahlerau/Keilbeck ein, die 1894 eingeweiht werden konnte. Der Wetterhahn auf dem Kirchendach war in der Werkstatt des Wülfing-Werkes in Dahlerau geschmiedet worden, erinnert sich der Urenkel von Ernst Stein an die Erzählungen seines Großvaters. Verheiratet war Ernst Stein sen. mit Emma geb. Sattler aus Remmelsohl bei Volmerhausen. Er starb am 12.März 1912.
Ebenfalls hier beigesetzt ist sein Sohn gleichen Namens, Jakob Ludwig Ernst, 6. Februar 1882 – 25. Dezember 1967, hier abgebildet mit seiner Ehefrau Ottilie Eugenie geb. Hengstenberg. 1897 begann er seine Lehre im Werk in Dahlerau. Als Nachfolger seines Vaters war er hier von 1907 bis 1957 Betriebsleiter.
Der dritte Sohn, Robert Paul, 11. Juni 1887 – 20. März 1916, hatte in Darmstadt studiert, er war Dipl. Ing. für Elektrotechnik. Er ist im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen. Die Inschrift hier auf dem Grabstein erinnert an ihn:
„Starb den Tod fürs Vaterland am 20.3.1916 nordöstlich vom Mjasdiol-See in Russland. Er ruht auf dem Soldatenfriedhof bei Rossalitchki.“
Quelle (auch Bilder): Ernst-Wilhelm Altenau